22.04.2021

Küchenplanung: Ein Leitfaden für Ihre neue Küche

Sie planen eine neue Küche? Was müssen Sie berücksichtigen? Welche Materialien sind gesund? Unser Leitfaden gibt Ihnen die Antworten für Ihre Küchenplanung.

Text von Tamara Effler, Content & PR Management

Längst wird in der Küche mehr als bloß gekocht. Sie ist Wohnraum, für viele sogar das Herzstück des Hauses oder der Wohnung. Wie die Trendstudie „Küche & Haushalt nach Corona“ des Zukunftsinstituts im Auftrag von Siemens Haushaltsgeräte herausfand, ist für 47 Prozent der Deutschen die Küche ein wichtiger Ort für zwischenmenschliche Begegnung. Der Wandel von der Kochwerkstatt hin zum Lebensraum hat Jahre vor der Corona-Pandemie eingesetzt, und wird jetzt beschleunigt. Statistiken aus Österreich über erhöhte Nachfrage an Küchenmöbeln bestätigen diesen Trend.

Eine neue Küche ist einer der größeren Budget-Brocken beim Neubau eines Hauses. Die Investition lohnt sich, denn eine hochwertige Einbauküche begleitet uns 15 bis 25 Jahre, maßgefertigte Küchen oft noch länger. Was liegt, das pickt ist also das Motto. Viele wichtige Entscheidungen müssen beim Planen getroffen werden. Überfordert? Keine Panik. Mit unserem Planungs-Leitfaden geben wir Ihnen die wichtigsten Zutaten in die Hand.

 

 

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Das Erfolgrezept einer neuen Küche? Die Planung. 

Offene versus geschlossene Küche

Beim Neubau eines Hauses ist der erste Schritt, eine Grundsatzfrage zu klären: Soll es eine offene oder geschlossene Küche werden? Die Entscheidung hängt von den Bedürfnissen der Bewohner ab. Offene, in den Wohnraum integrierte Küchen liegen definitiv im Trend. Doch auch ein extra Raum zum Kochen bringt einige Vorteile mit sich.

Offene Küchen

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Vorteile:

  • Mehr Miteinander: Die kochende Person kann sich mit anderen weiter unterhalten. In einer offenen Küche wird Kochen zum gemeinsamen Spaß.
  • Der Wohnbereich wirkt größer und offener.
  • Kücheninsel: Das Trennelement zwischen Koch- und Wohnbereich bietet zusätzliche Arbeitsfläche und mehr Stauraum

Nachteile:

  • Koch- und Müllgerüche ziehen sich in alle Räume. Dunstabzugshaube und gut verstaute Müllbehälter sind Must-haves. Sonst könnte das Couchkissen nach Pommes riechen.
  • Schmutziges Geschirr ist immer sichtbar. Das stört nicht nur Sauberkeits-Fanatiker.
  • Rezepte bleiben vielleicht nicht mehr geheim. ;)

Geschlossene Küchen

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Vorteile:

  • Intensive Gerüche sind besser zur regulieren.

  • Schmutzige Pfannen und Geschirr verschwinden, zumindest kurz, aus der Sicht.

  • Tür zu: Manche Köche mit Kleinkindern oder Haustieren ziehen sich gerne in einen extra Raum zurück, um das Menü zu zaubern.

Nachteile:

  • Das Plaudern während des Kochens entfällt.

  • Bei einem zu kleinen extra Raum, wirkt die Küche schnell erdrückend.

  • Ist der Essbereich in die geschlossene Küche integriert, wird es eng.

 

Sie haben sich zwischen offener und geschlossener Küche entschieden? Gratulation, die Basis ist geschafft. Was ist außerdem zu berücksichtigen? Diese fünf Zutaten machen die Küchenplanung zum Erfolgsrezept.

Zutat 1: Die Arbeitsfläche

Kaffeemaschine, Küchenmaschine, Smoothie-Maker, Herdplatte: Auf der Arbeitsfläche in der Küche müssen viele Geräte Platz finden. Zusätzlich soll ausreichend Platz für das Zubereiten der Speisen bleiben. Es empfiehlt sich daher die Arbeitsfläche großzügig zu planen. Als Untergrenze für kleine Küchen gelten 60 cm, optimal sind 120 cm. Eine Arbeitsfläche direkt neben dem Herd erleichtert das Kochen und spart unnötige Arbeitswege.

Zutat 2: Die Ergonomie

Wie im Homeoffice ist auch in der Küche eine ergonomische Einrichtung das A&O. Die Höhe der Arbeitsplatte spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie richtet sich nach der Körpergröße. Zehn bis maximal fünfzehn Zentimeter Abstand zwischen angewinkelten Armen und Arbeitsfläche sind die Regel.

Daraus ergeben sich folgende Richtwerte:

© Reed Exhibitions / Quelle: Wohnnet.at

Die Höhe der Arbeitsplatte in der Küche richtet sich nach der Körpergröße des Koches. 

Rückenschonend ist es zudem, wenn Geschirrspüler, Kühlschrank und Backofen oberhalb der Arbeitsplatte eingebaut sind. Apropos Rücken: Unterschränke mit Türen bieten zwar viel Stauraum, ohne sich zu bücken oder in den Küchenschrank zu kriechen, sind Topf und Pfanne aber nur schwer zu erreichen. Praktischer sind Schränke mit Auszügen und Laden.

Das Kochen macht mehr Spaß, wenn zwischen den Schritten Zubereiten, Kochen und Abwaschen kurze Wege liegen. Am besten arbeiten Sie in einem Dreieck.

© Reed Exhibtions/ Basis-Bild: Shutterstock

Zubereiten, kochen und abwaschen: In der Küche wird im Dreieck gearbeitet.

Zutat 3: Die Einrichtung

Genügend Stauraum gehört zur Küche wie das Salz in die Suppe. Pfannen, Töpfe, Geschirr, Gläser, Tupperdosen und Küchengeräte müssen Platz finden. Wir empfehlen eine „Inventur“ zu machen und sich folgende Fragen zu stellen:

  • Wie viel muss verstaut werden? Nicht so leidenschaftliche Köche müssen weniger Utensilien verstauen als jene, die regelmäßig Fünf-Gänge-Menüs zaubern. Nicht vergessen: Frischhalteboxen mit einrechnen.
  • Sind Pfannen und Co voluminös? Nehmen sie viel Platz im Küchenschrank weg?

  • Welche Küchenmaschinen sind nicht täglich in Gebrauch und sollen in Küchenschränken verschwinden?

  • Geschirrtücher, Schwämme und Putzmittel müssen auch verstaut werden.

 

Die Antworten der Fragen sind Grundlage um die Kücheneinrichtung mit Unterbau- und Hängeschränken sowie Laden und Auszügen zu planen.

Außerdem gilt es, bestimmte Anordnungen von Geräten und Schränken zu beachten. Der Backofen ist kein guter Nachbar für den Vorratsschrank von Mehl und Co. Er sollte auch nicht zu nah beim Kühlschrank positioniert sein, da ansonsten zu viel Energie verbraucht wird. Sind Waschbecken und Geschirrspüler nebeneinander, erleichtert es das Einräumen von letzterem.

Ganz wichtig: Dunstabzug und Hängeschränke sollten problemlos geöffnet werden können.

 

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Der Vorratsschrank für Mehl und Co sollte nicht neben dem Backofen sein.

Zutat 4: Die Anschlüsse

Herd, Kühlschrank und Geschirrspüler brauchen Strom- und Wasseranschlüsse. Der Starkstromanschluss an der falschen Stelle oder die fehlende Abluftführung für den Dunstabzug sind schwer zu korrigieren und mit viel Zeit, Nerven und Geld verbunden. Ein Grundriss mit eingezeichneten Fenstern, Fensterbrettern (inkl. Höhe und Tiefe), Türen, Heizkörpern, Steckdosen, Lichtschaltern und den Strom- und Wasseranschlüssen sind bei der Ausmessung Gold wert. Der Durchmesser für den Dunstabzug darf auch nicht fehlen.

Zutat 5: Das Licht

Um sich beim Gemüseschneiden nicht zu verletzen und selbst im hintersten Winkel des Küchenkastens den Topf zu finden, ist eines essentiell: Licht. Eine Hauptlichtquelle an der Decke wird am besten mit Tageslicht ergänzt. Das gewisse, erleuchtende Etwas für Schränke und Laden ist eine moderne Innenbeleuchtung.

Zutat 6: Menschliche und digitale Küchenhelfer

Viele Küchenhersteller bieten auf Ihren Websites kostenlose 3D-Online-Küchenplaner an, die es ermöglichen, die Küche selbst zu planen. Der Vorteil solcher Tools ist die Kostenersparnis. Große Nachteile sind, dass in den Tools nur die jeweilige Marke angeboten wird und Experten-Tipps für ergonomische und funktionale Einrichtung der Küche ausbleiben.

Fazit: Für eine erste Visualisierung der Traumküche sind digitale Küchenplaner eine gute Hilfe. Für die finale Planung empfiehlt es sich, Rat von Küchenexperten, wie zum Beispiel TEAM 7DAN Küchen Vienna Megastore oder HAKA Küchen, einzuholen. Sie unterstützen im Planungsprozess und machen Ihre Traumküche zur Wirklichkeit.

Das Sahnehäubchen: Gesunde Materialien

In der Küche werden Lebensmittel zubereitet und gelagert. Gesunde Materialien sind daher das Sahnehäubchen bei der Küchenplanung:

  • Holz ist antibakteriell. Es entzieht der Luft Feuchtigkeit und schließt es in den Zellwänden ein. Dadurch wird Bakterien der Lebenssaft entzogen. Die wenigen Bakterien, die ins Holz eindringen werden von Tanninen oder Polyphenolen abgetötet. Die heimischen Holzarten Kiefer und Eiche gelten als Heros unter den Keimkillern.
  • Bodenbelag: Fliesen, Granit und Holzdielen sind für die Küche ideal, denn sie sind leicht zu reinigen und Hausstaub wird kaum aufgenommen. Achtung: In Pflegemitteln, Grundierungen und Klebern verstecken sich oft Schadstoffe.
  • Wandbelag: Fliesen sind die gesunde Alternative zu PVC. Keramikfliesen sind aus gebranntem Ton und damit 100% natürlich. Sie sind leicht zu reinigen, Fett und Soßenspritzer kommen nicht in die Rückwand durch.
  • Arbeitsplatten: Hier werden Lebensmittel zubereitet, daher sollten sie antibakterielle Eigenschaften haben. Holz ist nur bedingt kratzfest und hitzeresistent. Kunststoff-Arbeitsplatten sind robust, hier verstecken sich jedoch manchmal Schadstoffe. Gesunde und hygienische Alternativen sind Naturstein, Quarz und Keramik. Bei der geschlossenen Oberfläche haben Flüssigkeiten und Keime keine Chance in die Arbeitsplatte einzudringen.

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Holz und Fliesen: Wohngesunde und hygienische Materialien für die Küche.