18.05.2020

Was haben Mensch und Smart Home gemeinsam?

Heizen nach Temperaturbedarf, Rollläden öffnen, wenn der Wecker läutet –Smart Homes erleichtern den Alltag. Doch wie funktioniert es eigentlich?   

 

Autos, die alleine einparken, Smartwatches, die unsere Fitness-Aktivitäten tracken und Sprachassistenten, mit denen wir einfach das Radio anschalten – unser Leben wird immer digitaler und automatisierter. Das Zuhause selbst bildet hier keine Ausnahme, und Smart Home ist nicht mehr nur ein bloßer Trend. 

Per Definition sind in einem Smart Home Haustechnik und Haushaltsgeräte miteinander vernetzt, speichern Daten und „lernen“ selbständig. Der Vorteil eines Smart Homes liegt auf der Hand. Wohnkomfort und Lebensqualität werden erhöht, denn dem Bewohner wird Arbeit abgenommen. So bleibt mehr Freizeit.

 

Parallelen zum Menschen

Um einen reibungslosen, automatischen Ablauf zu garantieren, besteht ein Smart Home aus mehreren Teilen, die miteinander kommunizieren und entsprechend re- und interagieren. Eine gewisse Ähnlichkeit zum Wunder Mensch ist dabei klar erkennbar.   

 

© Shutterstock 

© Shutterstock 

Parallele 1: Das Gehirn = die Steuerungszentrale

Essentiell für ein Smart Home ist es, dass die einzelnen Systeme und Geräte miteinander vernetzt sind und zentral an einer Stelle zusammenlaufen. Das passiert in der Steuerzentrale, die damit als Gehirn des Smart Homes fungiert. Alle Geräte sind hier miteinander verbunden und so wird es auch möglich mehrere Geräte auf einmal zu bedienen.
 

Parallele 2: Augen und Ohren = Sensoren

Wie beim Menschen, braucht auch das Gehirn des Smart Homes Hilfe um Umweltreize wahrzunehmen. Sensoren übernehmen diese Funktion. Und sind daher vergleichbar mit den menschlichen Augen und Ohren. Helligkeit, Bewegung, Schall und Feuchtigkeit werden wahrgenommen und gleichzeitig in elektrische Signale umgewandelt. Beispiele dafür sind Rauchmelder und Bewegungsmelder.

Parallele 3: Arme und Beine = Aktoren

Die sogenannten Aktoren reagieren nach Befehl des Gehirns, also der Steuerungszentrale. Sie sind vergleichbar mit unseren Armen und Beinen. Wie funktioniert das in der Praxis? Die Steuerung teilt der smarten Heizung mittels Funksignal mit, welche Temperatur gewünscht ist. Der Sensor meldet der Zentrale die aktuelle Raumtemperatur. Diese veranlasst wiederum den Aktor die Heizleistung so lange hochzuschrauben, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.

Parallele 4: Die Sprache = Funk- oder Bussystem

Es gibt zwei Möglichkeiten wie die einzelnen Smart Home Komponenten miteinander reden können: rein funkbasiert oder mittels Verkabelung. Ersteres ist die empfohlene Lösung für die Umwandlung eines Altbaus oder für Mietwohnungen, denn man muss nicht extra Wände aufreißen und Kabel verlegen. Zu beachten ist, dass die Geräte, die man miteinander vernetzt, über denselben Funkstandard verfügen. Sonst passen sie nicht zusammen und man benötigt zur Bedienung erst recht verschiedene Apps am Smartphone.

Verkabelungen eignen sich im Gegensatz dazu für den Neubau, wo man alle benötigten Leitungen von Beginn an fix einplanen kann. Sogenannte Bussysteme schicken die Daten über fest installierte Leitungen. Vielleicht auf dem ersten Blick ein wenig altmodisch für ein modernes Smart Home, aber feste Leitungen sind geschützter, zuverlässiger und energiesparender. Besonders verbreitet ist das KNX Bussystem.

 

Ergänzt wird intelligente Zuhause mit Bediengeräten. Smartphone und Sprachassistenten ermöglichen eine individuelle Bedienung abseits der automatischen Routine. Wenn man vergessen hat das Licht im Badezimmer abzudrehen, kann man es mit dem Smartphone auch von unterwegs ausschalten.

 

© Shutterstock