Mit Eigentum zum King?

Im Zuge von Einschränkungen im öffentlichen Leben rückt die eigene Wohnung wieder ins Zentrum. Außerdem ist mit den Arbeitsplätzen daheim ein radikaler Wandel im Gange. Das Interesse an mehr Wohnraum oder qualitativem Wohnraum wird mehr. 

Text von Peter Matzanetz, freier Redakteur

 

Die neuesten Trends hat eine aktuelle Umfrage der Wiener Immobilien Messe (WIM) gezeigt. Wegen Pandemie-Einschränkungen wird die eigene Wohnsituation häufiger in Frage gestellt. Zwanzig Prozent aller Befragten in Wien und Umgebung haben Corona als Motiv für Veränderungswünsche angegeben. Unter jenen, die sich konkret nach neuem Wohnraum umsehen, sind es sogar 28 Prozent, die deswegen umdenken.

Eigentum als Ziel

In der Gruppe jener Menschen die Wohnraumveränderungen konkret vorhaben, will man in der Mehrzahl in ein Eigentumsverhältnis. Zu 50 Prozent tendieren hier die Menschen zu einer Eigentumswohnung. Jene, die auch Veranlagungsziele verfolgen, tendieren zu 78 Prozent zu einer Eigentumswohnung in der Stadt.

Das kommt auf den Markt

Wie das Angebot sich dem gegenüber verhält hat man beim Marktbeobachter Exploreal ermittelt. Demnach kommen heuer 18.500 Neubauwohnungen auf den Wiener Markt, die zu 53 Prozent dem Segment mit 1-2 Zimmern zuzuordnen sind. Immerhin ein Drittel verfügt aber auch über 3 Zimmer. Über 64 Quadratmeter oder mehr verfügt jede zweite neue Wohnung. Im Jahrestrend wird aber ein Rückgang bei den Größen der Neubauwohnungen festgestellt. Die Leistbarkeit bei den zuletzt angestiegenen Marktpreisen liegt da als Ursache nahe.

AURUM © AIRA/Markus Schieder Photography
Das Projekt in der Wagramer Straße war heuer erfolgreich ausverkauft.

Freifläche inklusive

Bei den Freiflächen sind Neubauwohnungen heutzutage im Vergleich zu den „in die Jahre“ gekommenen Bauten des letzten Jahrhunderts tendenziell besser ausgestattet. Zu 91 Prozent verfügt eine Wiener Neubauwohnung 2020 auch über eine angeschlossene Freifläche. Etwas mehr als die Hälfte davon sind Balkone und der Rest teilt sich auf Loggia, Terrasse und Garten auf. Darauf verweist man bei Exploreal und dort hat man auch gleich eine Durchschnittsgröße für Terrassen und Balkone mit 8,9 Quadratmeter errechnet.

Im Grünen wohnen

Eine gut gebaute Loggia kann sogar ein brauchbarer Ersatz für einen Eigengarten sein. Das sagt zumindest Michael Neubauer vom Projektentwickler NID und falls es doch ein Garten sein sollte, dann lieber nicht zu groß: „Fünfzig Quadratmeter ist ein familienfreundliches Maß, bei dem alles im Freien möglich ist, ohne sich zu sehr mit Gartenarbeit zu belasten.“ Die Peripherie schreckt aktuell niemand mehr ab, im Gegenteil. Das meint Michael Neubauer bei der NID, wobei er einschränkt: „Die Lage muss trotzdem stimmen und zumindest muss ein vollwertiger Anschluss mit öffentlichen Verkehrsmitteln da sein“.

FLORIS © AIRA/Cordes Werbeconsulting GmbH
Neu im Verkauf ist dieses Projekt in der Heigerleinstraße.

Die Lage für alles

Dass mit der Lage alles steht und fällt ist zwar nicht neu aber aktuell noch bedeutender. Beim Wohnbauträger AIRA ist man mit Zwischenlagen, die viel auf einmal können erfolgreich. Beim Projekt Floris in Wien Ottakring sind derzeit 15 Einheiten im Vorverkauf bereits weg. Ursula Gerstbauer weiß vom Lageargument auch beim letzten Projekt an der Wagramer Straße Positives zu berichten: „Hier war schon vor Fertigstellung alles verkauft, weil die Nähe zum Donauzentrum und zum Erholungsraum Donau einfach alles bietet.“

Raum dazu buchen

In Sachen Wohn-Arbeits-Kombinationen steigt derzeit die Nachfrage merklich.  Mancher Bauträger hat das schon vorweggenommen. Vor allem in Wien Aspern ist beim Bauplatz Seestadt vieles dabei, dass aktuell den Nerv des Marktes trifft. Beispielsweise hat die Familienwohnbau beim Projekt in der Sonnenallee buchbare Räume dabei. Hier lassen sich unter Erfüllung von gesundheitlichen Sicherheitsauflagen gewerbliche Tätigkeiten quasi von daheim fortführen.

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