Mieten vs. Eigenheim: Das will Herr und Frau Österreich wirklich

Mieten ist out, Eigentum ist in. Zu diesem Ergebnis kommt eine exklusive Umfrage der Wiener Immobilien Messe (WIM). Nicht neu? Dann kennen Sie aber diesen Wiener Langzeitrekord noch nicht.

Text von Peter Matzanetz, freier Redakteur

Die Wiener Immobilien Messe (WIM) hat in Wien und Umgebung zum Thema Eigenheim nachgefragt. Klar hervor gegangen ist daraus ein Wunsch nach Eigentum. Ob Haus oder Wohnung ist dann nicht mehr so wichtig, zumindest bei der Gruppe derjenigen, die zum Umzug entschlossen wären. Immerhin noch 25 Prozent wollen gern eine Genossenschaftswohnung oder eine private Mietwohnung als neues Zuhause. Weitere Mietoptionen, wie die Landes- oder Gemeindewohnung sind hingegen eine kaum angestrebte Option. Umgekehrt ist laut WIM-Umfrage bei den Besitzern von Eigenheimen die Miete als Thema „vom Tisch“. Österreichweit wollen 73 Prozent lieber Eigentum erwerben als mieten. Das ist ein Ergebnis einer anderen Wohnumfrage, die im Juni vom heimischen Großmakler sReal gemeinsam mit dem Portal Wohnnet präsentiert wurde.

Endlich den Mietbelastungen entfliehen

Ein Blick auf die Mikrozensuserhebung der Statistik Austria zeigt, dass die Wohnrealitäten für solche Wünsche durchaus noch Spielraum zulassen. Fast jeder oder jede Zweite wohnt in Österreich noch zur Miete oder in ähnlichen Verhältnissen. Triftige Gründe für all jene, sich nach Eigentum umzusehen, sind laut sReal die laufend steigenden Mietbelastungen und drohende Umzüge. Andererseits betont Michael Pisecky, Geschäftsführer bei sReal, dass die wertgesicherte Veranlagung in unsicheren Zeiten eine große Rolle spielt: „Die Investition in Wohnqualität kommt nach dem Shutdown eindeutig vor Renditeüberlegungen.“

Miete adé! © Shutterstock

Rege Investitionstätigkeit

Wie sich die aktuelle wirtschaftliche Situation auf den Wiener Wohnungsmarkt auswirkt, darüber hat der Wohnungsvermittler EHL Immobilien im Oktober die Presse informiert. Demnach sei heuer übers Jahr gesehen ein Rekord bei den verkauften Eigentumswohnungen zu erwarten. Wegen der Attraktivität von Sachwerten in Krisenzeiten würden die Ausfälle mit dem Corona-Stop überkompensiert. Das weiterhin konstant niedrige Zinsumfeld gekoppelt mit hohen Kapitalreserven ließe vieles zu.

Kaufen um zu vermieten

Eine Novität beschreibt die geschäftsführende Gesellschafterin der EHL Wohnen GmbH, Sandra Bauernfeind: „Viele von Investoren gekaufte Wohnungen werden als Mietwohnungen weiter vermarktet“. Private Anleger würden es den gewerblichen Investoren gleichtun. Für Wien wird zwar heuer mit 19.000 Wohneinheiten ein Langzeitrekord an Fertigstellungen erwartet. Lediglich 5.500 an nicht der Vermietung zugeführten Wohnungen würden dem Kaufmarkt heuer als neues Angebot dienen. Dies würde dazu führen, dass es trotz der vielen Neubauwohnungen statt zu einer Preisdämpfung erneut zu einer Steigerung kommt.

Der vollwertige Anbieter

Ein Anbieter der im Zweifelsfall immer genug Auswahl im Angebot hat, ist die Buwog Group GmbH. Nicht weniger als 6.300 Wohneinheiten im Eigentum oder zur Miete befinden sich bei ihr in Entwicklung, Planung oder im Bau. „Die Nachfrage am Wiener Wohnungsmarkt ist nach wie vor hoch und mit der Entwicklung von qualitativem und zu einem Großteil auch leistbarem Wohnraum können wir dieser angespannten Situation entgegenwirken“, erklärt Andreas Holler, Geschäftsführer der Buwog Group GmbH. Der Helio Tower in Wien Landstraße mit Praternähe ist mit 228 frei finanzierten Eigentumswohnungen zuletzt in den Verkauf gegangen. Das Gebäude wurde vom Architekturbüro BEHF für urbanes Publikum designt. 274 Wohnungen sind es, die beim Projekt „Kennedy Garden“ in Penzing oder 302 beim RIVUS in Liesing. Die beiden letztgenannten Projekte starten mit dem Herbst in eine neue Bauphase und sind Teil von Quartiersentwicklungen mit Mietalternative.

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