Klimaneutral Wohnen: Geht das?

Bio” gibt es längst nicht mehr nur im Supermarktregal. Auch beim Wohnen lässt sich ein Trend zu nachhaltigeren Wohnformen erkennen. Wie Bauträger zu dieser Thematik stehen.

Text von Peter Matzanetz, freier Redakteur

 

Beim Kauf achten bereits 72 Prozent der Wohnungssuchenden auch auf das Thema Klimaneutralität. Das ist das Ergebnis der Umfrage der Wiener Immobilien Messe unter potenziellen Wohnungssuchenden mit Schwerpunkt in Wien und Niederösterreich im Jahr 2020. Auch die Frage, ob Nachhaltigkeit als Thema eine wachsende Bedeutung zukommt, wird häufig bejaht. Nachhaltig wohnen ist möglich, wir verraten Ihnen wie. 

Klimafreundlich wohnen

Energiesparen und gedämmte Häuser? Gehört doch heute schon zum Standard, betrachten wir nur mal den Einsatz von Energiesparlampen oder Smart Home-Lösungen. Es geht vielmehr darum sich dem Thema Klimawandel in seiner Gesamtheit zu stellen. Der Trend zur klimarelevanten Konsumentscheidung macht ganz besonders vor dem Wohnungsthema nicht Halt. Der politische Wille zum Ausstieg aus nicht-erneuerbaren Energien wird auch immer konkreter.

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Klimaneutral Wohnen.

Regierungen schwenken ein

Bis 2040 müssen Emissionen im Land um 90 bis 95 Prozent verringert werden, um nicht bereits gefasste Klimaziele zu verfehlen. Das haben Forscher der Grazer Uni nun errechnet. Im neuen Wiener Regierungsprogramm lesen sich die Ziele hier Musterstadt sein zu wollen entsprechend ambitioniert. Ebenfalls bis 2040 soll der Ausstieg aus fossilen Energieträgern für Heizung, Kühlung und Warmwasserbereitung erfolgen. Das Umweltbundesamt hat auch bereits einen Strategieplan für den zukünftigen Gebäudebestand gefasst. Der Einsatz nicht-erneuerbarer Energiequellen sollen jedenfalls um 80 Prozent reduziert werden.

Wahl der Baumaterialien

Bei manchem Bauträger ist der Nachhaltigkeitsanspruch auch heute schon wichtig. „Flair in the City“ heißt ein Projekt in Wien 23 vom Bauträger Flair mit ausgewählten Baumaterialien und das im Niedrigenergiestandard errichtet wird. Mit Sandstein und Porenbeton an der Fassade als Besonderheit sowie mit Vollholzwänden für Innen hebt sich das Projekt vom Einerlei aus Beton ab.

Energiesparen mit Nachweis

Bauphysikalisch verspricht man Kunden damit mehr an nachhaltigem Wohnkomfort. 3-Scheibenverglasung gegen Abwärme ist im Wohnbau auch nicht selbstverständlich. Ein „klimaaktiv”-Zertifikat bestätigt hier Käufern oder Nutzern den Energiesparmodus. In der Anlage gibt es neben viel Grünraum auch ein Biotop mit Teich. Dem Wohnklima soll dies gut tun und als überhaupt erster Bauträger kann man das mit einem „GreenPass Gold”-Zertifikat auch nachweisen. 

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Nachhaltiger Wohnkomfort wird zum neuen Standard. 

Im grünen Bereich

Einige Bauträger haben den Nachweis bereits ins Programm aufgenommen. Das Buwog-Projekt Kennedy-Garden kann sich mit dem „GreenPass” in Silber schmücken. Mit nur 37 Prozent versiegelter Fläche sorge man hier nachweislich für mehr thermischen Komfort und auch die Blattfläche des Bewuchses in der Anlage wird als positive Referenz herausgestellt.

E-Mobilität mitgedacht

Nicht nur in Sachen Energiesparen, sondern darüber hinaus mit Eigenenergiegewinnung am Gebäude geht Buwog beim angesprochenen Projekt das Nachhaltigkeitsthema „klimaaktiv“ an. Bis hin zu Verkehrsthemen wurde dabei der Nachhaltigkeitsgedanke getragen. Neben E-Ladestationen gibt es auch eine besondere Fahrradinfrastruktur. 273 Eigentums- und Mietwohnungen werden nahe der Kennedybrücke abschnittsweise realisiert.