So funktioniert günstiges Wohnen

Der Wohnungsmarkt hält für unterschiedliche finanzielle Möglichkeiten entsprechende Angebote bereit. Mehr leistbaren Wohnraum gibt es tendenziell in Neubaugebieten am Rande der Stadt.

Text von Peter Matzanetz, freier Redakteur

 

In guten Lagen leistbaren Wohnraum zu finden, wird immer schwieriger. Darüber sind sich die Wohnungsuchenden einig. Das hat die im Sommer 2020 durchgeführte Umfrage der „Wiener Immobilien Messe“ ergeben. Im gleichen Atemzug wird allgemein betont, dass Wohnen immer teurer wird.

Wohnboom mit Corona

Die Österreichische Nationalbank (OeNB) sieht statt einer Erholung bei den Preisen von Wohnimmobilien mit COVID-19 weitere Anstiege. Waren es im zweiten Quartal 2020 5,2 Prozent mehr, so sind es österreichweit im dritten 9,5 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Als Preistreiber werden übrigens die Einfamilienhäuser genannt, die wegen der Nachfrage nach mehr Privatem zweistellig zulegten.

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Einfamilienhäuser boomen.

Unterschiede nach Preiskategorien

Bei Re/Max verweist man im Zuge der Auswertung der Kaufpreissammlung auf die Preisschere: Das billigste Viertel aller Wohnungen, ob neu oder gebraucht, geht bis 135.000 Euro, während das teuerste Viertel bei rund 289.000 Euro beginnt. 3.473 Euro zahlte man in Österreich zuletzt pro Quadratmeter im Schnitt für eine Wohnung, gebrauchte eingerechnet. Jene sind laut den Ergebnissen von Re/Max übrigens zuletzt doppelt so stark im Preis gestiegen wie die neuen.

Wien in der Preismitte

Wo man sich bei der Suche hin orientiert, spielt keine geringe Rolle. Die typische Wiener Neubauwohnung liegt demnach preislich mit 268.000 Euro ziemlich genau im Österreichdurchschnitt. Niederösterreich ist hier mit 220.000 Euro bei Neubauwohnungen noch einmal deutlich darunter. Die Mikrolage macht dann aber den eigentlichen Preisunterschied.

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Das Projekt Florasdorf bietet fürs Geld viel Wohnraum mit extra hohen Räumen, Freifläche und Grün.

Draußen ist es günstiger

Neubauprojekte im Grünen haben den Vorteil, dass sie in aller Regel leistbarer sind und die Bebauung nicht so dicht ist. Überprüfen lässt sich das leicht mit einem Blick auf die Projektseiten der Bauträger. Die Arwag baut beispielsweise in Neu-Leopoldau 87 frei finanzierte Wohnungen, die auch höheren Raumbedarf decken sollen. Eine 4-Zimmer Wohnung mit 100 Quadratmetern kostet hier noch deutlich unter 400.000 Euro. 4.000 Euro oder je nach Wohneinheit weniger kostet der Quadratmeter zum Beispiel beim Projekt Florasdorf von Neues Leben.

 

Finanzlage-App

Ob man sich das extra Zimmer oder die Traumwohnung wirklich leisten kann, darauf kann die App von Homestory einen Hinweis geben. Der digitale Finanzberater in Sachen Wohnkredit wird mit den eigenen Daten gefüttert, um damit die Finanzlage automatisiert abschätzen zu können. Beim Bank-Austria-Kooperationspartner verweist man auf eingehaltenen Datenschutz und hohe Zugangssicherheit. 

Lizenz zum Mieten

Das Pendant für Mieter ist übrigens der Mietcheck von Fincredible. Ermittelt wird, ob das Einkommen mit dem Mietniveau vom Wunschobjekt Schritt hält. Geht sich alles aus, lässt man das dem Vermieter in Form einer Übersicht als Argument per Knopfdruck zukommen. Beim Start-Up unter der Schirmherrschaft des KSV 1870 verweist man auf Bonitätsnachweise ohne Kontoeinsicht für Vermieter.

Alternative Kaufoption

Als Mittelding zwischen Kauf und Miete bieten sich übrigens Mietwohnungen mit Kaufoption an, die so von Genossenschaften angeboten werden. Sollten die verfügbaren Mittel aktuell nicht für einen Kauf sprechen, dann vielleicht später. Das Einlösen von Kaufoptionen ginge laut Wiener Arbeiterkammer bereits nach fünf Jahren. Ein gutes Kaufangebot solle man sich am Besten beim Einmieten gleich sichern.