23.05.2022

Sicherheit für die Stubentiger: So machen Sie eine Wohnung katzensicher!

Eben noch ein schnurrendes Wollknäuel werden auch Stubenkatzen blitzschnell zum Jäger - ohne Rücksicht auf Verluste! Umso wichtiger sind vorbeugende Maßnahmen, die Tier, Wohnung und Hausrat effektiv schützen. Hier ein Überblick dazu, wie Sie Ihre Wohnung katzensicher machen.

Text von Lilian Amina Derndler, BA, Content Management

Sie sind elegant und anhänglich, aber auch ausgesprochen eigenwillig: Stubentiger liegen nicht nur träge herum und warten auf Streicheleinheiten oder Leckereien, sie toben, klettern und springen - gern auch mal kreuz und quer durch Ihre Wohnung. Sie finden immer etwas Interessantes zum Spielen, auch wenn Sie dazu eine ganz andere Meinung haben. Wird der Jagdtrieb einmal geweckt, gibt es kein Halten - und Gefahren lauern auch in den heimischen vier Wänden. Hier die wichtigsten Punkte, die Sie für das Wohl Ihrer Katzen unbedingt in Angriff nehmen sollten:

Fenster als beliebten Aussichtspunkt überlegt sichern

Sie lieben es, vom sonnigen Fensterbrett aus majestätisch auf die Umgebung herabzublicken. Sobald ein Fenster jedoch angekippt ist, wird es zur tödlichen Gefahr: Viele Stubentiger reizt es nämlich, sich durch den Spalt hindurchzuquetschen. Dabei können sie abrutschen und mit dem Kopf stecken bleiben - hier drohen nicht nur Quetschungen oder Brüche, sondern im Ernstfall auch das Ersticken. Kippschutzgitter oder eine Fenstersicherung lassen sich einfach einklemmen - und bremsen die Lust am Ausreißen effektiv. Planen Sie je Fenster rund 20 Euro ein, sind Sie auf der sicheren Seite.

Balkon katzensicher mit Gitter oder Netz - Entspannung für alle!

Wollen Sie nicht ständig darüber nachdenken, ob die Katze vom Balkon fallen kann, dann bringen Sie einfach ein Gitter oder ein Katzennetz an. Vor allem Letzteres lässt sich mit Teleskopstangen und Mauerzwingen anbringen, ohne die Bausubstanz beschädigen zu müssen - Ihr Vermieter hätte sicher etwas dagegen. So genießen Sie gemeinsam eine unbeschwerte Zeit auf Balkonien! Das Teuerste bei dieser Anschaffung sind die Halterungen, wobei Ihrer handwerklichen Kreativität hier keine Grenzen gesetzt sind. Das Netz selbst kostet Sie zwischen 5 und 10 Euro - diese Investition lohnt sich in jedem Fall!

Katzengerechtes Wohnumfeld schaffen - inklusive Kratzmöglichkeiten

Wie viel Wohnfläche je Katze sinnvoll ist, hängt nicht zuletzt vom Alter des Tieres und vor allem von der Rasse, dem jeweiligen Charakter und natürlich Ihrer Einrichtung ab. In jedem Fall sollten Sie für ausreichend Kletter- und Versteckmöglichkeiten - und Kratzalternativen sorgen. Das Kratzen können Sie nicht abstellen, aber die Möbel sollten es bitte nicht sein! Sinnvoller ist es, Kratzbäume, Kratzpappen und Kratztonnen so zu platzieren, dass sich der Stubentiger hingebungsvoll der Krallenpflege widmen kann.

Steckdosen und Kabel gut verstecken

Wir kommen ohne nicht aus, doch offene Steckdosen und herumliegender Kabelsalat können insbesondere für junge Stubentiger unwiderstehlich - und tödlich sein. Verstauen Sie die Kabel, bringen Sie Kindersicherungen an oder kleben Sie Gefährliches einfach ab. So vermeiden Sie, dass Ihre Katze auf Drähten kaut und einen elektrischen Schlag bekommt.

Zimmertüren und Treppen im Blick behalten

Eine Innentreppe wird zum Spielplatz: Hier können die Vierbeiner nicht nur klettern oder die Aussicht auf ihre Menschen genießen, sondern auch abrutschen und stürzen. Mit Teppichfliesen lassen sich die schlimmsten Folgen ebenso vermeiden wie mit einem Sisalseil, das Sie ums Geländer wickeln - Ihre Katze wird sich freuen!

Tipp: Türstopper vermeiden das Zuschlagen von Zimmertüren bei Durchzug - ein kleiner Aufwand für ein großes Stück Sicherheit!

Küche als Wohlfühlort - und Gefahrenquelle erkennen

Katzenliebhaber wissen genau: Die strengsten Verbote bringen kaum etwas, sobald Sie den Vierbeinern den Rücken zukehren, werden sie doch auf den Herd klettern. Entweder verbannen Sie Ihren Stubentiger, wenn Sie kochen oder backen, oder Sie sichern Herdplatten mit speziellen Herdschutzgittern und trennen Toaster sowie andere elektrische Geräte vom Strom. Letztere Variante wird die schonendere für Ihre Nerven sein. Darüber hinaus sollten Sie sowohl Reinigungsmittel als auch Mülltüten und Vorräte - selbstverständlich auch das Trockenfutter - sicher vor dem Zugriff schützen. Neben einer Vergiftung kann die Katze auch leiden, wenn sie sich überfrisst.

Badezimmer nicht gefährlich? Mitnichten!

Es ist unwahrscheinlich, dass sich Ihre Katze für Shampoos oder Cremes interessiert - aber für fließendes Wasser! Vor allem für kleine Katzen ist ein Ausflug in die Toilette oder die volle Badewanne lebensgefährlich. Auch hier gilt also: Deckel schließen - auch die Türen von Waschmaschine und Trockner, Pflegeprodukte wegräumen und Badewanne nicht unbeaufsichtigt füllen.

Wohnung katzensicher machen - so haben alle ihren Spaß!

Die meisten Vorkehrungen kosten nur Zeit und etwas Aufmerksamkeit, um große Wirkung zu entfalten. Wollen Sie Ihre Fenster oder den Balkon katzensicher machen, werden Sie wohl Geld investieren müssen. Das lohnt sich jedoch in jedem Fall: Ihre Vierbeiner können sich sicher austoben - und Sie leben entspannter.

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