Hot, hotter – verschiedene Heizungsarten im Vergleich

Baby, it's cold outside! Sie befinden sich gerade mitten im Hausbau oder in der Wohnungsrenovierung und bekommen beim Prüfen der Heizungsmöglichkeiten schon Schweißausbrüche? Um Sie vor einem Hitzeschock zu bewahren, haben wir alle Heizungsarten sowie deren Vor- und Nachteile für Sie aufgelistet.

Altbekannt und lang bewährt sind klassische Brennstoffe. Dazu gehören Holz, Kohle, Erdgas, Öl, Strom. Erneuerbare Energiequellen sind Erd- und Solarwärme. Gerade diese erfreuen sich in letzter Zeit – zu Recht – zunehmender Popularität und Beliebtheit. Doch was ist nun das richtige für Sie? Die verschiedenen Möglichkeiten, Ihr Zuhause zu heizen im Überblick. 

Klassische Brennstoffe

Holzheizung - Prototyp der Heizstoffe

Vorteile: 

Gerade in Folge der aktuell steigenden Erdgas- sowie Heizölpreise wird das Heizen mit Holz wieder attraktiver, weil es sich hierbei um eine nachwachsende Rohstoffquelle handelt. Deshalb fällt auch der ökologische Fußabdruck bei dieser Heizmöglichkeit kleiner aus.

Ein weiterer positiver Aspekt ist der CO₂-Ausstoß: Holz gibt bei seiner Verbrennung nur so viel ab, wie es im Laufe seiner Entstehung gespeichert hat. Ein besonderes Augenmerk solltest du auf die Herkunft des Holzes legen: Heimisches sowie öko-zertifiziertes Holz ist die erste Wahl, da so lange Transportwege vermieden werden können. Auch die Brennstoffkosten halten sich bei dieser Heizart im Rahmen.

Nachteile: 

Um das Holz zu lagern, benötigst du einen trockenen Lagerplatz und einen feuerfesten Raum. Als Heizungsanlage eignen sich Pellets- oder Stückholzheizungen. Diese Anlage ist mit relativ hohen Kosten verbunden, außerdem muss sie regelmäßig gewartet werden. Oft vergessen sind die Ascherückstände, die auch entsorgt werden müssen. Falls du einen Garten hast eignen sich diese wunderbar als Pflanzendünger.

Fazit: Preiswert und ökologisch gut vertretbar!

Wer es besonders cozy mag, zusätzlich noch einen Kamin im Wohnraum integrieren. Am flackernden Feuer in dicke Decken kuscheln und eine heiße Schokolade genießen – it's a match!

 

 

 

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Genieße einen entspannten Abend vor dem Kamin.

 

 

 

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Kohle: Preiswert, jedoch umweltbelastend.

Kohlenheizung

Vorteile: 

Bei dieser Heizart handelt es sich um einen sehr preiswerten Brennstoff und auch die Anschaffungskosten für eine Kohleheizung halten sich im Rahmen.

Nachteile: 

Kohle besteht, wie der Name schon sagt, zum überwiegenden Teil aus Kohlenstoff und ist ein fossiler Brennstoff. Im Gegensatz zum Holz wächst sie nicht nach und ist somit nur begrenzt auf unserem schönen Planeten verfügbar.

Bei der Verbrennung entstehen Kohlendioxid, Wasserdampf, Schwefeldioxid und andere Gase, die der Umwelt schaden und die Luft verschmutzen. Aus diesem Grund hat die Kohlenheizung in letzter Zeit an Attraktivität verloren.

Neben Kaminen und Öfen können auch sogenannte Kohlekessel für das Heizen verwendet werden. Dafür wird der Brennstoff entweder manuell oder automatisch in den Kessel befördert und dann unter Zuführung von Verbrennungsluft verbrannt.

Fazit: Altbewährt, jedoch nicht besonders umweltfreundlich!

Ab 2022 muss beim Einsatz von einer Kohleheizung ein klimafreundliches Heizsystem eingebaut und ab 2035 sollen Kohleheizungen in Österreich verboten werden.

Erdgasheizung

Vorteile:

Die meisten Österreicher heizen ihre Wohnungen oder Häuser mit einer Gasheizung. Wir alle kennen die großen Zählerkästen, die den Verbrauch messen. Geliefert wird das Gas mittels großer zentraler Gasleitungen. Somit benötigt man, anders als beispielsweise beim Holz, keinen Lagerungsraum.

Im Gegensatz zum Erdgas gibt es das erneuerbare Biogas, welches sich als umweltfreundlicher erweist.

Nachteile:

Aufgrund der steigenden Gaspreise sollte die Entscheidung für eine Erdgasheizung aber gründlich überdacht werden.

Fazit: Gaspreise sind gerade im Jahr 2021 stark angestiegen. Außerdem soll diese Heizart bis 2040 gänzlich verboten werden.

 

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Gaspreise werden aktuell heiß diskutiert.

 

 

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Ölheizung: Lang erprobt aber klimaunfreundlich 

Ölheizung

Vorteile: Wer auf eine dieser Varianten zurückgreift, darf sicher sein, eine Heizungsart mit langjähriger Erfahrung zu wählen. 

Nachteile: Du benötigst einen Öltank, um das Öl zu lagern, dieser braucht allerdings relativ viel Platz und muss für den Lieferanten gut zugänglich sein. An sich hat die Ölheizung eher eine schlechte Klimabilanz und übertrifft sogar die der Erdgasheizung. Denn die Verrußung ist bei diesem System höher, weshalb Filtersysteme integriert werden müssen. Diese gehen mit einem hohen Aufwand an Reinigung und Wartung einher. 

Fazit: Diese Heizart ist die umweltunfreundlichste der aufgezählten Varianten.

Bis 2025 müssen alle Öltanks, die ein bestimmtes Alter erreicht haben ausgetauscht werden. Ab 2040 ist Ölheizung in Österreich untersagt.

 

Elektroheizung

Vorteile:

Die Stromheizung eignet sich gut als eine Bedarfsheizung, um Räume schnell und vor allem kurzfristig zu erhitzen. 

Nachteile:

Bei dieser Heizart entstehen sehr hohe Heizkosten. Allerdings gibt es eine Möglichkeit, das Geldbörserl und die Umwelt zu entlasten, denn mittels einer Photovoltaikanlage kann man Solarstrom erzeugen.

Fazit: Die Stromheizung ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ist sie wenig energie- und kosteneffizient, andererseits benötigt sie kaum Platz. 

Erneuerbare Energien

Solarheizung

Vorteile:

Das eigene Haus selbst zu heizen klingt nicht nur sehr cool, sondern ist auch ein wahrer Game-Changer für die Umwelt. In sonnenstarken Monaten kann man sein Heim gut mit dieser Variante heizen.

Nachteile:

Allerdings lässt sich die Solarwärme nur schwer in einem solchen Ausmaß speichern, dass damit den ganzen Winter über geheizt werden kann.

Fazit: Kombiniert mit einer anderen Heizungsart, wie beispielsweise der Elektroheizung, entfaltet sie jedoch ihr volles Potenzial. Die Anschaffungskosten einer solchen Solarthermen-Anlage dürfen jedoch nicht unterschätzt werden.

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Energie am eigenen Hausdach produzieren

Erdwärmeheizung

Vorteile:

Erdwärmeheizungen sind umweltfreundlich und auch in der Anwendung sehr preiswert. Jedoch stellt die Anschaffung eine große und kostspielige Investition dar. Durch die Geothermie wird die in der Erde gespeicherte Wärme genutzt, um das Haus/die Wohnung und das Trinkwasser zu erwärmen. 

Man kann das Grundprinzip mit einem Kühlschrank vergleichen. Dieser entzieht seinem Innenraum Wärme und gibt sie nach außen ab. Eine Erdwärmeheizung nutzt die Sonnenenergie, die in der Erde in einer Tiefe von 1,2 bis 1,5 Metern gespeichert ist. Meist wird die Erdwärmeheizung mit einer Fußbodenheizung kombiniert.

Nachteile:

Eine Erdwärmeheizung geht am Beginn mit sehr hohen Investitionskosten einher. Allerdings gibt es hier je nach Bundesland unterschiedliche Zuschüsse an Förderungen.

Fazit: Die Erdwärmeheizung ist die Zukunft der Heizungen. Anfangs teuer aber jeden Cent wert. Unbedingt über mögliche Förderungen informieren!

Es gibt sehr viele Möglichkeiten die eigenen vier Wände wohlig warm zu heizen. Wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und sich vorab genau über Vorteile sowie mögliche Risiken zu informieren. Denn am Ende des Tages wollen wir alle in ein Zuhause kommen, das uns mit Wärme empfängt.