08.09.2021

Tipps für einen erfolgreichen Innenausbau

Worauf es beim Innenausbau wirklich ankommt. Und welche Schritte Bauherren als Erstes setzen sollten.

 

Text von Piotr Dobrowolski, freier Redakteur

Egal ob neues Projekt oder Sanierung: Die Grundregeln für einen gelungenen Innenausbau sind ziemlich einfach: 

  1. Denken Sie zuerst über die Raumaufteilung nach.
  2. Und über die Wahl des Bodenbelags.
  3. Und planen Sie genug Stromanschlüsse ein. Fertig. 

Klar: Alles andere ist auch wichtig, kann aber vielfach auch später entschieden und im Notfall auch geändert werden. Wände einreißen oder Böden tauschen sind hingegen ganz andere Kaliber. Hier sollten Sie besser gleich in Ewigkeitskategorien denken. 

Denken Sie raumübergreifend!

Für Angela Helm von Tischlerei und Innenarchitektur Wagenleitner besteht der entscheidende Punkt bei allen Planungsüberlegungen daher darin, raumübergreifend zu denken: „Egal ob ich eine Etage neu plane, ein Stockwerk mit vielen Räumen großzügiger bzw. offener gestalten will, oder einen Dachboden sinnvoll unterteilen möchte: Man sollte immer mehr als das einzelne Zimmer im Blick haben.“

Die Wege zwischen den Räumen zu optimieren, an den benötigten Lichteinfall zu denken und dann die passenden Wände zu wählen, wäre der sinnvolle Weg: „Im Inneren handelt es sich ja fast immer um nicht tragende Wände. Das heißt: Man ist sehr flexibel. Viele nutzen diese Flexibilität aber nicht aus und entscheiden sich, oft aus Unwissen, für suboptimale Standardlösungen.“ 

© Wagenleiter
Der Gesamtüberblick ist sehr wichtig.

Wände und Möbel als Duo noch besser 

Besonders gute Effekte lassen sich übrigens erzielen, sagt Helm, wenn bei der optischen Gestaltung Wände und Möbel gemeinsam geplant werden. Anbieter, die sowohl die Wandkonstruktionen als auch die Möbel nach Maß fertigen oder fertigen lassen, haben hier naturgemäß den größten Gestaltungsspielraum.

Sobald die Planungen zur Raumaufteilung in ein halbwegs konkretes Stadium geraten sind, ist auch der Moment gekommen, um über die Böden nachzudenken. Denn dass unterschiedliche Böden ein und denselben Raum völlig anders wirken lassen, ist offensichtlich.

© Fox
Der Boden muss gewisse Ansprüche erfüllen.

Holz und Fußbodenheizung: Geht das?

Vor ästhetische Überlegungen würde Michael Reiter, Geschäftsführer des Boden- und Treppenspezialisten Fox (fox.at), zunächst allerdings einen Praxis-Check stellen: „Am Anfang ist es ganz wichtig zu definieren, welchen Ansprüchen der Boden entsprechen soll.“ Für Wohn- und Schlafräume zum Beispiel werden sehr oft Holzböden gewählt. 

Fußbodenheizungen sind übrigens kein Hindernis für Holz – auch wenn das oft gesagt wird. „Wenn Holzböden vollflächig verklebt werden, ihre Dicke nicht höher als 20 Millimeter ist und die Vorlauftemperatur der Heizung 35 bis 40 Grad nicht überschreitet, ist das eine absolut empfehlenswerte Kombination“, erklärt Reiter. 

 Teppichböden – ein Tipp auch für Allergiker

Wo der Boden allerdings mehr Druck oder Feuchtigkeit aushalten soll,  zum Beispiel in Küchen oder Bädern, sei Vinyl eine gute Alternative: „Vinylböden sind sehr widerstandsfähig. In Ihrer Optik sind sie heute selbst für Profis kaum bis gar nicht von Holz zu unterscheiden.“

Und dann gebe es auch noch die Teppichböden. Früher beliebt, dann, zumindest in Österreich, eher als minderwertig abgetan, ist der Teppichboden heute, ein im Privatbereich etwas unterschätztes Produkt.

„Im Objektbereich werden Teppichböden hingegen gern verwendet, denn vor allem die kurzflorigen Varianten sind sehr pflegeleicht. Anders als glatte Böden binden sie außerdem auch den Staub, der bei glatten Böden immer wieder aufgewirbelt wird“, sagt Reiter. Gerade für Allergiker können Teppichböden daher auch im Wohnbereich eine ideale Wahl sein.

Und die Ästhetik? Hier gilt: Erlaubt ist, was gefällt. Inzwischen gibt es bei allen Bodenarten kaum noch unerfüllbare Wünsche. Fast jeder Farbton, jede Qualitätsanmutung, jeder Stil sind machbar. Und das ist auch gut so.